Dan Schorr wees mij op het volgende artikel en de heer Voss was zo vriendelijk dit op te vragen en in elektronische vorm naar mij toe te sturen. Het is van Hans-Joachim Bär en Georg Tessin. “Beiträge zur Formationsgeschichte des Münsterischen Militärs“. Westfälische Forschungen. 32. Band, 1982. pg 83-111.
4. Die münsterische Rüstung 1672/73
Bereits 1667 sollte Münster auf Grund eines Geheimvertrages mit Frankreich zu St. Germain vom 4. Mai
seine Truppen für den Kriegsfall wieder verstärken.3 5 Der Bischof verpflichtete sich gegen Subsidienzahlung,
im Frieden 2500 Fußknechte und 400 Reiter, im Kriege 4000 Fußknechte und 1700 Reiter zu unterhalten.
Am 10. April 1668 erhielt der Oberst Dietrich Hermann v. Nagel ein Werbepatent. Das damals von ihm
aufgestellte Reiterregiment Nagel (19) blieb bis zum Ende des Fürstbistums Münster bestehen.
Im Januar 1671 beabsichtigte Münster dann gegen Braunschweig-Lüneburg 6 lothringische Reiterregimenter,
darunter die Regimenter Graf August v. d. Lippe, Oberst Wulffen unter Oberstleutnant Mellinger
und Vaudemont, zusammen mit neu aufzustellenden münsterischen unter Generalwachtmeister Nagel, Propst,
Bartels und Kapitän v. Velen im Streit um Corvey einzusetzen. Es kam jedoch nicht dazu. Probst hatte
zugesagt, sein Regiment in wenigen Tagen aufzustellen, hatte also vermutlich Reiter in Wartegeld genommen.
3 0 Verspohl S. 124f.
3 1 G. B. Depping, Geschichte des Krieges der Münsterer und Cölner im Bündnisse mit Frankreich gegen Holland in den
Jahren 1672, 1673 und 1674. Münster 1840. S. 23.
3 2 Kohl S. 240ff.
3 3 Reichsarchiv Brüssel, Deutsches Sekretariat nr 727.
3 4 StA Münster, Fürstbistum Münster Landesarchiv Militaria nr 1827 a.
3 5 Kohl S. 255f, S. 256 Anm. 74.
Der am 3. April 1672 zu Coesfeld geschlossene Vertrag mit Frankreich sah die Aufstellung von 6000
Infanteristen und 2600 Reitern, 400 Dragonern und Artillerie vor.3 6 Im selben J a h r verpflichtete sich Münster, zu einem Bundesheer der engeren rheinischen Verbündeten mit 4000 Fußknechten und 1800 Reitern das größte Kontingent zu stellen.3 7 Die Rüstung Fürstbischof Christoph Bernhards für den zweiten Krieg gegen die Niederlande ist schwerlich genau zu ermitteln. Insgesamt sollen im April 1672 42000 Mann zu Fuß und 17 000 Reiter unter münsterischen Fahnen gestanden haben, was jedoch unwahrscheinlich ist.38 Alpen3 9 führt die meisten Obersten,Oberstleutnants und Oberstwachtmeister auf, die in der fraglichen Zeit im münsterischen Heer gedient: haben.
Aus seinen unsicheren Angaben stellte der Fourier Ferdinand Fahle vom Regiment Stael 1782 eine Ordre de
Bataille mit 17 Regimentern, 9 Schwadronen Reitern und 2 Dragonerregimentern auf.
1672 werden unter dem Befehlshaber Generalleutnant Charles de Siffredy de Mornas genannt:
Das Leibregiment zu Pferd unter Oberstleutnant v. Schade,
Regimenter:
Generalwachtmeister v. Nagel (19), Oberstwachtmeister Bönninghausen, 6 Kompanien, im Mai ins Feld
gerückt, Einsatz vor Deventer (und Groningen), im Dezember in Warendorf und Hede.
Oberst Hautin (20), 6 Kompanien, im Juni vor Deventer (und Groningen) mit 2 Kompanien, im Dezember
mit 6 Kompanien nach Dülmen.
Oberst Courcelles (21), 6? Kompanien 515 Mann, im Juni im Felde, im Herbst in Telgte, möglicherweise
kurkölnisches Regiment.
Oberst Westernhagen (22), 6 Kompanien nur 260 Mann, im Juni im Felde, bereits 7. November in
Meppen reduziert, noch 42 Offiziere und 94 Mann; Leibkompanie, Kompanien des Oberstleutnants, des
Oberstwachtmeisters, der Rittmeister Westernhagen, Schneller und Lohse.
Graf zu Reuß (23),4 0 8 Kompanien 405 Mann, im Juni im Felde, im Dezember in Zwolle und Hasselt;
Kompanien des Obersten, des Oberstwachtmeisters v. Feilitzsch, der Rittmeister Graf Reuß, Minckwitz,
Diemar, Rambstorf, Ritter, Birkholz.
Meinerzhagen (24), 8 Kompanien wohl aus Freikompanien gebildet, im Juni im Felde, im August im Stift
Münster, dann nach Lingen, im Dezember in Meppen, Vechta und Haselünne; Leibkompanie und Kompanien
des Oberstleutnants Horstmann, des Oberstwachtmeisters Römer, der Rittmeister Monnich, Plettenberg,
Meyer, Wittkamp, Schade.
Rheingraf (25), 4 Kompanien, errichtet mit Kapitulation vom l. Februar zu 4 Kompanien mit j e 55
gemeinen Reitern (220 Köpfe), im Dezember nach Telgte.
Massenbach (26), 4- Kompanien im Felde, im Juni vor Deventer, später vor Groningen.
Macdonneil (27), 4 Kompanien, im August im Stift Münster als Schwadron mit 265 Mann, dann nach
Lingen, im Dezember in der Grafschaft Bentheim; Kompanie des Oberstleutnants, der Rittmeister Bylandt,
Mans und Bassem.
Graf zu Bentheim (28), 3 Kompanien, im Mai im Felde, kaum 30 Mann, im Juni bei Deventer, später bei
Groningen, im Dezember in der Grafschaft Bentheim.
Post (29), 3 Kompanien, im Juni vor Deventer (und Groningen), im Dezember mit 4 Kompanien bei
Deventer; Kompanie des Oberstleutnants, des Oberstwachtmeisters Schade und des Rittmeisters Lohaus.
Westerholt (30), 3 Kompanien, im Mai zur Armee, im Juni bei Deventer (und Groningen), im Herbst
Einsatz gegen Brandenburg.
Probst (31), 3 Kompanien, bereits 1671 bei Corvey(?), im Dezember in Telgte.
Eskadronen:
Lennardt (32), 2 Kompanien, im Juni vor Deventer, später bei Groningen, im Winter in Nordhorn.
La Roche (33), 2 Kompanien, im Juni vor Deventer, später bei Groningen.
Regiment Caldenbach (34), ? Kompanien, im Juni vor Deventer, sonst nicht bestätigt.
Regiment Wolfframsdorff (35), ? Kompanien, stets in Verbindung mit dem Dragonerregiment.
Dragonerregiment Wolfframsdorff (36), ? Kompanien, im April Durchmarscherlaubnis durch Hannover,
im J u n i bei der Armee mit 200 Mann, 16. Dezember von der Ems an die Lippe verlegt.
Dragonereskadron Ubach (37), 2 Kompanien, im April bei Cornelimünster geworben.
36 Ebd. S. 354.
3 7 Ebd. S. 283.
3 8 Kohl S. 357, StA Münster, Fürstbisttum Münster Landesarchiv Militaria nr 2019.
3 9 Alpen 2 S. 257f., Depping S. 50.
4 0 Historisches Staatsarchiv Greiz, Hausarchive Obergreiz und Untergreiz nr 552, nr 556, Berthold Schmidt, Graf Heinrich
VI. Reuß ä. L. Der Held von Zenta. Greiz 1897.
Dazu kam eine Anzahl von Freikompanien, Schwenke, Gosäus, Schiffart, Nutzhorn, Neumann, Buch¬
mann, Ketteler, Hesse, Medem, Johann v. Soest, das Bataillon Paderborn unter Oberstleutnant R. H. v. Plettenberg
u. a.41
Im April 1672 sollte Kapitän Dietrich v. Galen in Mecklenburg 300 Retter werben. Ob sie zusammenkamen,
ist ungewiß.4 2
Die Aufstellung ergibt, wenn die Regimenter Caldenbach, Wolfframsdorff und Wolfframsdorff-Dragoner
zu je 4 Kompanien gerechnet werden, 94 Kompanien. Der Sollstand war aber erheblich geringer als 1665. So
ergibt die Kapitulation für das Regiment Rheingraf für die Kompanie nur 55 gemeine Reiter, mit Primaplana
höchstens 80 Pferde oder 65 Köpfe. Das entspricht auch der einzigen vorhandenen Musterliste des Regiments
Graf zu Reuß, bei dem nur die Leibkompanie 82 Köpfe, die sieben anderen zwischen 23 und 62 Köpfe zählten.
4 3 92 Kompanien zu 65 Köpfen ergeben für die Reiterei eine Sollstärke von 6130 Mann, eine Zahl die bei
weitem nicht erreicht wurde.
Nach den Angaben Alpens 4 4 und jener erwähnten Ordre de Bataille kommt man bei der Infanterie auf 27
Regimenter und 40 Eskadronen bzw. Halbregimenter. Bei 8 Kompanien je Regiment zu 112 Mann hätte die
Stärke demnach über 42000 Mann betragen. Eine Liste aus dem Jahre 1672 gibt dagegen die münsterische
Infanterie mit nur 4500 und 2000 insgesamt also 6500 Mann an.
Im einzelnen werden folgende Regimenter genannt:
Krohne (73), 12? Kompanien, 1672 900 Mann im Felde, 57 Mann in Münster, Kommandeur war im
August 1672 gestorben.
Generalwachtmeister Grandvillers (95), 12 Kompanien in 2 Bataillonen, bereits 1670 in Vechta, 1673 in
Hasselt, im November 9 Kompanien in Hasselt, 3 in Swartesluisen.
Oberst Wedel (96), 12? Kompanien, 1672 mit 900 Mann im Felde, 1673 aus Rheine im Feld bei Grambergen
und Zwolle, im Herbst mit 1000 Mann in Rheine.
Oberst Mias (97), 12? Kompanien, 1672 mit 800 Mann im Felde, im Herbst in Groenlo und Bredevoort.
Oberst Burggraf (98), 12? Kompanien in 2 Bataillonen, 1672 im Felde, im Herbst in die Zitadelle Coesfeld
verlegt.
Rheingraf (99), ? Kompanien. Der Rheingraf sollte nach der Kapitulation vom 1. Februar 2 Regimenter
zu je 16 Kompanien zu j e 75 Köpfen, einschließlich Primaplana also 2400 Mann aufstellen. Im Sommer 1672
wird ein Bestand von 700 und 200 Mann gemeldet. Im August standen beide Regimenter in Münster. Nach
der Flucht des Rheingrafen erklärten am 27. Februar 1673 die Leibkompanie und die Kompanien des Oberstleutnants
Lindow sowie der Hauptleute Elss, Baumhoff und Engelbrunn in Coesfeld dem Bischof von Münster
ihre Treue.
Generalwachtmeister Saint Paul (100), 6? Kompanien, Saint Paul war bereits 1671 beim Ausbau der
Festung Dorsten tätig. 1672 stand das Regiment mit 300 Mann im Felde, im Winter in Meppen, am 24. August
in der Grafschaft Bentheim, im Regiment ein Hauptmann Bruegel.
Berlepsch (101), unter Hutten, 1672 mit 300 Mann im Felde. Kommandeur im Dezember 1672 gestorben,
die Hauptleute schuldeten seiner Witwe noch Werbegelder. 1673 stand das Regiment in der Grafschaft Bentheim,
im Herbst mit 1200 Mann nach Neuenhaus und Ootmarsum beordert, im Regiment ein Hauptmann
Schomberg.
Graf zu Reuß (102), 6 Kompanien, 1672 mit 300 Mann im Felde. Am 1. April 1673 sollten die „übrigen
reußischen Völker" dem Regiment Eenschaet eingegliedert werden. Der Oberstwachtmeister Neuwerth von
diesem Regiment sollte eine Kompanie erhalten. Die Eingliederung war am 26. J u l i noch nicht durchgeführt.
Sehlinger (103), 6 Kompanien. Nach der Kapitulation vom 2. März 1672 sollte Sehliger eine Eskadron
von 6 Kompanien mit 800 Mann werden. Geworben wurde in Frankfurt. 1672 stand das Regiment mit 200
Mann im Felde, im August mit 300 Mann in der Zitadelle Münster. Im Juni 1673 sollte Sehlinger mit seiner
„gehabten Eskadron" zu Oberstleutnant Ottons stoßen.
Rovelli (104), 6? Kompanien, im Juni 1672 mit 250 Mann im Felde. Pilack (105), 6 Kompanien, 1672 im
Felde, 1673 mit 500 Mann in Warendorf.
Toller (106), 6 Kompanien, 1672 im Felde, im September nach Münster verlegt und mit 338 Mann in den
6 Kompanien Leibkompanie, Oberstleutnant Grüter, Oberstwachtmeister Lohe, Hauptleute Gäder, Grüter
und Saur gemustert, 1673 mit 600 Mann unter Nagel bei Zwolle, sonst Besatzung in Münster mit 6 Kompa¬
4 1 Bönninghausen S. 36.
4 2 Kohl S. 357, StA Münster, Fürstbistum Münster Landesarchiv Militaria nr 2019 nicht erhalten.
43 Historisches Staatsarchiv Greit, Hausarchive Obergreiz und Untergreiz nr 556.
4 4 Alpen 2 S. 257f., Depping S. 50.
45 Alpen 2 S. 258.
nien Oberstwachtmeister Elss, Hauptleute Sehden, Snieder, Toller, Borke. Im November 1000 Mann in
Münster.
Twickel (107), 6? Kompanien, 1672 im Felde, 19 Mann in Münster.
Daurer (108), 6 Kompanien, im November 1672 in Vechta mit 485 Mann der Leibkompanie und der
Kompanien Oberstleutnant Fischer, Hauptleute Vreden, Ledebur, Lohaus und Noewe, 1673 in Vechta mit
459 Mann. Sollstand im Herbst 800 Mann.
Nitzow (109), 12 Kompanien; Leibkompanie, Kompanien Oberstleutnant Bili, Oberstwachtmeister Boy,
Hauptleute Hölting, Reinhart, Schlüter, Grüter, Jungkraft, Hansen, Fleischbein, Jormann, Kremp und Stufler.
Im August erst die Häfte des Regiments geworben, 388 neugeworben in Münster, teilweise Werbung in Frankfurt,
1673 im Gefecht bei Langackerschantz.
Nymphius (110), 6 Kompanien, im August neugeworben in Münster als Eskadron mit 226 Mann, die sich
langsam weiter verstärkt, im Dezember bei Hede, im Juni 1673 in Meppen.
Herzog von Croy ( I I I ) , 6? Kompanien, im August in Münster neugeworben mit 230 Mann. Am 21. August
1672 unter Kavalleriekonvoi nach Lingen verlegt. Wohl identisch mit Moyen in der Liste von Alpen.
Grubbe (112), ? Kompanien, 1672 Grubbe als Kommandant in Groenlo, 1673 Regiment in Ommerschans,
im November mit 1500 Mann in Coesfeld.
Mernich (113), 4? Kompanien, 1672 in Rheine, im August in Coesfeld; Leibkompanie und Kompanien
der Hauptleute Nesselrode, Stael und Horst.
Hautmarez (114), 6? Kompanien, im August 1672 mit 300 Mann nach Münster, geworben in Lüttich.
Tilmann (115), ? Kompanien, im August 1672 mit 300 Mann zur Zitadelle Vechta bestimmt.
Schneider (116), ? Kompanien, im August 1672 mit 300 Mann als Besatzung für Warendorf bestimmt.
Eine Abrechnung über Vergütung für die in den Approchen oder Annäherungsgräben vor Groningen
arbeitenden Mannschaften vom August 167 2 4 6 nennt 200 Schanzgräber von des „seligen" Krohne Infanterieregiment
(73), 420 Mann vom Regiment Wedel (96), 400 vom Regiment Mias (97), 204 vom Regiment Burggraf
(98), 545 Mann von den beiden „Rheingräfischen" Regimentern (99), 247 Mann vom Regiment Berlepsch
(101), 294 vom Regiment Graf Reuß d. Ä. und 156 vom Regiment Graf Reuß d. J . (102), 270 vom Regiment
Sehlinger (103), 402 vom Regiment Rovelli (104), 407 vom Regiment Pilack (105), 477 vom Regiment Toller
(106) und 88 Mann vom Regiment Nitzau (109). Von den Regimentern unter Nr. 95, 100, 107, 108 und
110-116 werden in den Approchen vor Groningen keine Leute genannt, dagegen aber von folgenden Truppenteilen:
130 Mann unter Oberstleutnant Heinrich v. Plettenberg, 122 unter Oberstleutnant Koslianus v. Leem¬
putt, 106 unter Oberstleutnant Johann Martin Hartig, 65 Mann unter Oberstwachtmeister Wilhelm Heinrich
Heusch und 54 Mann von der Einheit des Oberstleutnants Oger de Puling (116a-e). Bei der Bewertung dieser
Angaben ist jedoch zu berücksichtigen, daß die Primaplana einer Kompanie sicher nicht mitgearbeitet und
keine Vergütung erhalten hat. Vielleicht blieb auch jeweils ein Teil des Regiments unter Waffen, um Ausfälle
der Belagerten abzuschlagen, oder wurden gar nicht alle Regimenter zu den Schanzarbeiten herangezogen.
Für das folgende Jahr hat sich eine vollständige und genaue Liste sämtlicher vorhandenen münsterischen
Truppen in einem Privatarchiv erhalten. Nach diesem „Status Summarius" vom August 1673 im Gräflich
Galenschen Archiv zu Assen4 7 bestand die Reiterei aus
67 Kompanien Reiter mit 4819 Mann
13 Kompanien Dragoner mit 910 Mann,
die Infanterie aus
155 Kompanien mit 10467 Mann.
Hierbei sind nicht mitgezählt Stab, Artillerie, Nebenbedienstete wie Heiducken und Trabanten sowie die
kleineren Verbände, die in den Ämtern und festen Häusern standen. Rechnet man dazu noch 50 Kompanien
Landesausschuß mit 4000 Mann, so kommt man auf eine Gesamtstärke von 285 Kompanien mit 20 196 Mann
Kavallerie und Infanterie, eine Zahl, die zwar nicht den älteren Schätzwerten entspricht, die aber doch eine
für die damalige Zeit sehr ansehnliche Streitmacht ergibt.
Im einzelnen nennt die Liste folgende Kavallerieformationen:
Generalwachtmeister v. Nagel (19), 8 Kompanien mit 649 Mann. Im März 1673 stand das Regiment mit
6 Kompanien in der Grafschaft Ravensberg, im Juli um 4 Kompanien Dragoner auf 10 Kompanien verstärkt
in der Twente, Niederlande.
Oberst Hautin (20), 7 Kompanien mit 4-57 Mann, im Mai in den Niederlanden, im November zu Tu¬
renne nach Rheinberg.
Oberst Graf Reuß (23), 3 Kompanien mit 280 Mann, in Zwolle gemeinsame Brigade mit Lennardts
Regiment.
4 6 Gräflich von Galensches Archiv zu Assen, Landessachen II nr 557, freundliche Mitteilung von Herrn Gerd Dethlefs,
Münster.
47 Ebd. nr 539.
Oberst Massenbach (26), 8 Kompanien mit 553 Mann, vorher 4 Kompanien in Burgsteinfurt, im Mai zur
Armee, im September in einer Brigade mit Macdonnell zur französischen Armee am Waal, im November zu
Turenne.
Oberst Macdonnell (27), 6 Kompanien mit 398 Mann, im März 4 Kompanien, im Mai aus Neuenhaus
zur Armee, im September mit Regiment Massenbach in einer Brigade zur französischen Armee am Waal, im
Oktober aus der Twente nach Burgsteinfurt.
Oberst Post (29), 7 Kompanien mit 572 Mann, im März 3 Kompanien, im Mai offenbar durch die Freikompanien
Schwenke, Buchmann und Lohaus auf 6 Kompanien verstärkt zur Armee, im Oktober bei Zwolle.
Oberst Westerholt (30) mit Hesse, 7 Kompanien mit 515 Mann, vorher 3 Kompanien in Burgsteinfurt, im
Mai zur Armee. Die Leibkompanie und die Kompanien der Rittmeister Reuspe und Schwasler meuterten vor
dem Ausmarsch. Im September in der Brigade Massenbach zur französischen Armee am Waal, im Oktober in
der Twente. Das Regiment sollte damals nach Rheine, Ibbenbüren und Lingen verlegt werden,
Oberst Offen (31), 8 Kompanien mit 604 Mann, im März als Eskadron Probst mit 3 Kompanien, dann
nicht mehr genannt, im Mai als Regiment Offens zur Armee, Kommandeur bat im Juni um Verstärkung
seiner Eskadron auf ein Regiment, im Oktober bei Zwolle.
Oberst Lennardt (32), 2 Kompanien mit 143 Mann, im März 2 Kompanien, im Mai mit 3 Kompanien
zur Armee, im September in der Brigade Reuß bei der französischen Armee. Im Oktober sollte das Regiment
mit 2 Kompanien in der Twente bleiben.
Oberst Wolfframsdorff (35), 5 Kompanien mit 271 Mann, im Mai zur Armee, im Juli Gefecht mit dem
Kurländischen Regiment der Generalstaaten bei Staphorst, stets in Verbindung mit dem Dragonerregiment
Wolfframsdorff.
Oberst Wolfframsdorff-Dragoner (36), 6 Kompanien mit 385 Mann, zuletzt genannt mit dem Reiterregiment
(35) anläßlich des Gefechts bei Staphorst, wohl zum Regiment Nagel gezogen, im Oktober in der
Twente.
Oberst Ubach-Dragoner (37), 2 Kompanien mit 150 Mann, im März 3 Kompanien, im Mai zur Armee,
im Dezember mit 2 Kompanien nach Hasselt.
Leib-Regiment (38), 6 Kompanien mit 437 Mann, aus der Leibgarde neugebildet, Kompanien Schade,
Bentekoski, Callenberg, Meyer u. a., dazu Leibgarde-Dragoner, 2 Kompanien mit 208 Mann.
Ferner nennt die Liste Oberst Moen mit 60 Mann, eine Vechtische Amtskompanie mit 50 Mann und eine
Cloppenburgische Amtskompanie mit 65 Mann.
Gegenüber dem Vorjahr fehlen 1673 die Regimenter Courcelles (21), Westernhagen (22), Meinerzhagen
(24), Rheingraf (25), Bentheim (28), Probst (31), Caldenbach (34) und die Eskadron La Roche (33). Das
Regiment Courcelles war tatsächlich ein kurkölnisches Regiment und marschierte mit der kurkölnischen
Kavallerie unter Turenne gegen die Kaiserlichen. Die übrigen Verbände sind vermutlich in anderen Regimentern
aufgegangen. Das Regiment Rheingraf wird zuletzt im März mit 4 Kompanien in Meschede genannt. Die
3 Kompanien des im Mai aufgelösten Regiments Bentheim wurden vermutlich zum Regiment Massenbach
gelegt. Die Eskadron La Roche wird mit 2 Kompanien noch im Juni bei Vechta erwähnt. Sie erscheint wieder
im November 1673 mit 90 Berittenen. Graf Reuß (23) verließ wie bereits früher der Rheingraf im Dezember
die Armee unter Hinterlassung seiner gesamten Bagage, als der Kaiser auf Seiten der Niederlande in den
Krieg eingriff und er als Reichsfürst den Verlust seiner Länder befürchten mußte.
An Infanterie nennt der „Summarische Status":
Oberst Grandvillers (95), 13 Kompanien mit 1122 Mann in Hasselt,
Oberst Wedel (96), 15 Kompanien mit 925 Mann in Grambergen,
Oberst Mias (97), 10 Kompanien mit 534 Mann in Groenlo,
Generalwachtmeister Saint Paul (100), 7 Kompanien mit 356 Mann in Rheine,
Oberst Berlepsch (101), 4 Kompanien mit 363 Mann in Rheine,
Oberst Graf zu Reuß (102), 3 Kompanien mit 280 Mann in Zwolle,
Sehlinger (103), 3 Kompanien mit 86 Mann in Emlenkamp,
Oberst Toller (106), 6 Kompanien mit 477 Mann in Emlenkamp,
Oberst Twickel (107), 1 Kompanie mit 72 Mann in Rheine,
Oberst Dauer (108), 5 Kompanien mit 296 Mann in Vechta,
Oberst Nymphius mit Ledebur (110), 5 Kompanien mit 178 Mann in Emlenkamp,
Oberst Herzog v. Croy ( I I I ) , 2 Kompanien mit 108 Mann in Coesfeld,
Oberst Grubbe (112), 4 Kompanien mit 293 Mann in Grambergen,
Oberstleutnant Leemputt (116b), 2 Kompanien mit 135 Mann in Coesfeld,
Oberstleutnant Puling (116e), 3 Kompanien mit 103 Mann in Coesfeld,
Garderegiment oder Leibregiment (117), 7 Kompanien mit 600 Mann in Emlenkamp, aus der bereits
1672 mit 213 Mann in Coesfeld genannten Leibgarde unter dem Malteserritter Oberstleutnant Schilder,
weitere Offiziere Oberstleutnant Schwartz, Hauptleute Syburg und Oer, im Felde bei Zwolle mit 400 Mann.
7 Westf. Forschungen, Bd. 32/1982
98 G. Tessin: Beiträge zur Formationsgeschichte des Münsterischen Militärs
Graf zu Bentheim (118), 7 Kompanien mit 397 Mann in Emlenkamp, im Juni 1673 mit 300 Mann unter
Oberstleutnant Kitzlitz und Oberstwachtmeister Walrave zur Armee.
Artillerie-Regiment (Braun), 6 Kompanien mit 594 Mann in allen „Festungen" des Stifts Münster, im
Mai 1673 250 Mann geworben, das Regiment Lennardt übernommen, Werbung von 3 weiteren Kompanien
beabsichtigt.
Oberst Eenschaet (120), 2 Kompanien mit 192 Mann im Juli 1673 in Zwolle. Dem Regiment sollen die
„übrigen reußischen Völker" eingegliedert werden, Oberstwachtmeister Neuwerth soll davon eine Kompanie
erhalten.
Oberst Kalckum (122), 7 Kompanien mit 479 Mann in Meppen, im Februar 1673 in Beckum, im April
bei Zwolle, Kommandeur hat 53 Mann seiner bisherigen Kreiskompanie aus Köln an sich gezogen, im November
mit 1000 Mann in Meppen.
Oberstleutnant Massignee (126), 4 Kompanien mit 280 Mann in Grambergen. Massignee sollte am
2. Juni mit seinem „gehabten" Bataillon nach Coesfeld marschieren. Im Juli wurde er bei Nagel erwartet,
dann nach Grambergen.
Vitri (126a), 5 Kompanien mit 325 Mann in Meppen,
Corberin (126b), 4 Kompanien mit 232 Mann in Meppen,
Rhemen (126c), 4- Kompanien mit 256 -Mann in Groenlo,
Mosellage (126d), 4 Kompanien mit 137 Mann in Grambergen.
Mit je 2 Kompanien werden außerdem genannt die Offiziere Konningam mit 188 Köpfen in Hasselt,
Hovel mit 99 Köpfen in Emlenkamp, Torck mit 120 Köpfen in Münster, mit nur einer Kompanie Oberst
Meinerzhagen mit 76 Köpfen in Meppen, Oberst Pilack mit 103 Köpfen in Warendorf, Oberstleutnant Fischer
mit 138 Köpfen in Vechta, Oberstleutnant Grüter mit 79 Köpfen in Grambergen, Oberstleutnant Amsterat
mit 60 Köpfen in Bentheim, Oberstleutnant Schelver mit 97 Köpfen in Münster, Oberstleutnant Brackel mit
86 Köpfen in Coesfeld, Merll mit 40 Köpfen in Warendorf, Oberstwachtmeister Bodelschwingh mit 55 Köpfen
in Rheine, Drütten mit 76 Köpfen in Grambergen, Kessel mit 88 Köpfen in Neuenhaus, Hauptmann Knobel
mit 65 Köpfen in Rheine, Hauptmann Smitz mit 58 Köpfen in Rheda, Niemann mit 55 Köpfen in Grambergen,
Bühren mit 65 Köpfen in Werth und ein Feldwebel mit 30 Mann in Coesfeld.
Auffallend an dieser Aufstellung ist die starke Reduzierung der Kompaniezahlen bei den einzelnen Regimentern seit 1672 und die im Verhältnis zu anderen Heeren der Zeit außerordentlich hohe Anzahl von Freikompanien.
In anderen Quellen werden noch genannt:
Ottons (121), im Mai 1673 mit 200 Mann zur Armee. Im Juni soll die ehemalige Eskadron des Oberstleutnants
Sehlinger (103) zum Regiment stoßen.
Keyl (123), im November 1673 in Ahaus mit den Hauptleuten Schiebel und Rach.
Klepping (124), im Juni 1673 bei Grambergen, im Juli bei Zwolle, im Dezember mit Hauptmann Vehling
in der Ommerschans.
Reinhartz (125), im Dezember 1673 mit Hauptmann Plettenberg in der Ommerschans.
Eine ganze Anzahl von Einheiten erscheint 1673 neu. Nicht mehr genannt werden dagegen die Infanterieregimenter
Burggraf (98), Rovelli (104), Twickel (107), Herzog von Croy (111), Mernich (113), Hautmarez
(114), Tilmann (115) und Schneider (116).
Von den nachgewiesenen Einheiten mögen besonders einige der 1673 neuerrichteten nur aus Kommandierten
in den Festungen bestanden haben, andere auch wohl aus Landvolk. Einige der 47 bei Alpen4 8 angegebenen
Offiziere kommen nur als Hauptleute und Kompanieführer, andere gar nicht in den erhaltenen Akten vor.
Hieruit leidde Dan de volgende troepen bij het beleg af:
Infantry
Regiment Krohne
Regiment Wedel
Regiment Mias
Regiment Burggraf
Regiment Rheingraf
Regiment Berlepsch
Regiment Alt-Graf Reuss
Regiment Jung-Graf Reuss
Regiment Schlinger
Regiment Rovelli
Regiment Pilack
Regiment Toller
Regiment Nitzau
Battalion Plettenburg
Battalion Leemputt
Battalion Hartig
Battalion Heusch
Battalion Puling
Cavalry
Leibregiment zu Pferd (?)
Regiment Nagel
Regiment Hautin
Regiment Courcelles (?)
Regiment Massenbach
Regiment Graf Bentheim
Regiment Post
Regiment Westerholt
Squadron Lennart
Squadron La Roche
En dit is dan mijn lijstje:
Regiment Krohne
Regiment Wedel
Regiment Mias
Regiment Burggraf
Regiment Rheingraf I (**)
Regiment Rheingraf II (***)
(de gravers)
Regiment Berlepsch
Regiment Graf Reuss d.A.
Regiment Graf Reuss d.J.
Regiment Schlinger
Regiment Rovelli
Regiment Pilack
Regiment Toller
Regiment Nitzau
Compagnie van:
Plettenberg
Leemputt
Hartig
Heusch
de Puling (inf)
Cav
Lennardt, 2 vaandels
La Roche, 2 vaandels
Leibregiment Von Schade (varierend 6 co a 500 Man in 1674)
Regiment Nagel 6 co onder Oberstwachtsmeister Bönninghausen
Regiment Post, 3 co
Regiment Hautin 20 co
Regiment Massenbach 4 co
Regiment Westerholt 3 co
Regiment Courcelles = Keulen
Of nu Graf Bentheim cavalerie of infanterie was, is niet helemaal duidelijk uit de tekst af te leiden, zeer waarschijnlijk wel, en dat geldt ook voor de beide Rheingraf regimenten: er waren twee Rheingrafen en de opdracht aan de ene was om zowel cavalerie als infanterie te gaan werven.
Detailkwestie natuurlijk, maar nu wordt wel duidelijk wat er zo allemaal rond augustus 1672 beneden de muren lag. Ressin geeft nog wel aan dat er waarschijnlijk meer troepen bij het beleg aanwezig waren maar hard bewijs is er nog niet. Onder het kopje gravers is namelijk de betaling aan de gravers van de loopgraven vermeld en het kan zijn dat andere regimenten hieraan niet hebben meegedaan. Bär en Tessin geven later in de tekst aan dat Courcelles een Keurkeulens regiment was.
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The above article was pointed to me by Dan Schorr, and mr Voss was kind enough to get a copy and send it in electronic form to me. It delas with the Munster OOB in the years 1672 and 1673 and mr Schorr already distilled a list of troops before the gates of Groningen. I have checked the text and I agree with his conclusions, thpough it is not quite 100% clear if reg. Bentheim was infantry and more problematic are the both Rheingraf Regiments, as there were two Rheingräfe, and one of them had to set up both infantry and cavalry.
Bär and Tessin state that from later sources Reg Courcelles turned out to be a Cologne Regfiment.
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